Industrie 4.0

Industrie 4.0 auf großer Bühne: Hannover Messe macht Integrated Industry 2014 zum Leitthema

Industrie 4.0 hoch drei

Skynet, das ist die höchste und zentrale Maschineninstanz, die autonom agiert und keine Menschen mehr benötigt, um Aufträge, die sie selbst erdacht hat, an andere untergeordnete Maschinen zu geben. Wahrscheinlich werden Sie dieses Szenario erkannt haben. Es stammt aus dem  Science-Fiction-Klassiker "Terminator", dessen erster Teil Kinogeschichte geschrieben hat - und das Genre übergreifend. Der Konflikt zwischen Mensch und Maschine und das Stichwort Cross-Genre sind indes die genau richtigen Ideen, um den Diskussionsstand im Bereich MES (Manufacturing Execution Systems), Industrie 4.0 und das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine näher zu erläutern, ohne dabei den Terminator-Szenarien zu verfallen.

Das tut auch Harvard-Professorin Shoshana Zuboff nicht, wenngleich sie bereits in ihrem 1988 erschienen Buch In the Age of the Smart Machine technologisch getriebene und durch Computer bestimmte, tiefgreifende Veränderungen voraussagte. Und Zuboff tat noch mehr: Sie postulierte drei Gesetze, die in Zeiten von PRISM und anderen Überwachungen aktueller denn je erscheinen:

Alles, was digitalisiert und in Information verwandelt werden kann, wird digitalisiert und in Information verwandelt.
Was automatisiert werden kann, wird automatisiert.
Jede Technologie, die zum Zwecke der Überwachung und Kontrolle kolonisiert werden kann, wird, was immer auch ihr ursprünglicher Zweck war, zum Zwecke der Überwachung und Kontrolle kolonisiert. Das beschriebene Projekt bestätigt nur Zuboffs drittes Gesetz.

 MES und Industrie 4.0: Zwischen Menschen, Maschinen und Systemen

Zugegeben, angesichts Skynet und anderen SciFi-Fantasien wünschen sich viele Menschen eher Distanz als noch mehr Nähe zu Maschinen. Das gilt auch für die Tatsache, dass Maschinen selbstständig "denken" und Produktionsabläufe fast vollkommen autonom steuern. Andererseits wissen wir alle, dass eine bessere Auslastung aller Maschinen und die kosteneffiziente Steuerung und Planung von Produktionsprozessen nur dann gewährleistet werden kann, wenn der Dialog und die Kommunikation stimmen - zwischen Maschinen und Menschen.

Eine produktionsnahe IT, die Maschinen mit dem notwendigen "Gehirn" und "Wissen" ausstattet gehört ebenso dazu wie Produktionsprozesse in Echtzeit steuern und auf sie einwirken zu können - von überall aus. Das nahtlose Ineinandergreifen von einerseits industrieller Technologien und andererseits Software-Systemen soll am Ende dazu führen, dass ganze Fertigungshallen sich selbst organisieren. Was nach einem Geisterstadt-Szenario klingt, ist mittlerweile Realität. Und es ist die Zukunft.

Diese beinhaltet in jedem Fall, dass sowohl Kommunikationsmittel wie auch Produkte noch  intelligenter und die Wege der Dialoge zwischen Maschinen und Maschinen bzw. Software und Maschinen noch effizienter und kürzer werden. Um dies sicherzustellen, bedarf es moderner Manufacturing Execution Systeme. Sie bilden die Basis für eine Dreiecksbeziehung, die sich auch ohne Worte versteht: Menschen, Maschinen und Produkte, die auf Grundlage einer intelligenten MES-Software ohne Barrieren kommunizieren und damit effiziente Prozesse ermöglichen - ein Skynet, dass sich viele Unternehmen wünschen.